Chinas Wachstum des Lachsverbrauchs durch höhere Importpreise gefährdet

Chinesische Verbraucher sehen sich steigenden Preisen für importierten Lachs gegenüber, und das ist möglicherweise nicht gut für das langfristige Marktwachstum, so Fan Xubing, Leiter der in Peking ansässigen Marketingberatung für Meeresfrüchte Seabridge.

Die Exporte von frischem norwegischem Atlantischen Lachs nach China stiegen zwischen Januar und Mai 2022 im Jahresvergleich wertmäßig um 67 Prozent, obwohl das Volumen um 11 Prozent zurückging. Laut Andreas Thorud, dem Vertreter des Norwegian Seafood Council in China, ist dieser Anstieg Teil eines globalen Anstiegs der Lachspreise, da sich viele globale Märkte nach Jahren der Beschränkungen für Restaurants und öffentliche Versammlungen im Zusammenhang mit COVID-19 wieder erholen.

„Außerdem haben globale Entwicklungen außerhalb der Fischindustrie, wie die erhöhte Inflation und der Krieg in der Ukraine, ebenfalls zu höheren Lebensmittelpreisen beigetragen“, sagte Thorud gegenüber SeafoodSource.

Aber die chinesische Verbrauchernachfrage nach Lachs schwäche sich jetzt ab, da die höheren Preise jegliches Wachstum des Lachskonsums ausmerzen, sagte Fan.

„In China wird frischer Lachs zu 80 Prozent oder mehr in japanischen Restaurants konsumiert, und die sehr strenge Kontrolle von COVID-19 in [der] ersten Hälfte [von] 2022 in China – insbesondere in Shanghai, Peking, Guangzhou und Shenzhen – hat die Nachfrage zurückgehalten für frischen Lachs aus dem HORECA-Segment [Hotel, Restaurants, Catering] in China“, sagte er. „Dies bedeutet, dass chinesische Verbraucher gezwungen sind, viel höhere Lachspreise zu akzeptieren. Natürlich sind die Verbraucher von frischem Lachs normalerweise Menschen mit höherem Einkommen und sie [können] sich den hohen Preis wahrscheinlich für eine Weile leisten.“

Langfristig werden höhere Lachspreise in China jedoch eine gesunde Marktnachfrage nach Lachs „zerstören“ und die Verbraucher könnten zu anderen Arten wechseln“, sagte er.

Fan sagte gegenüber SeafoodSource, er sehe, dass chinesische Verbraucher in den Jahren 2021 und 2022 immer mehr auf heimische Meeresfrüchte und billigere importierte Meeresfrüchte umsteigen. Er schlug vor, dass sich das NSC auf die Verbraucheraufklärung konzentrieren und erklären sollte, „was der Wert eines so hochpreisigen Lachses für chinesische Verbraucher ist“.

Teurere Importe könnten das begrenzte Inlandsangebot Chinas ankurbeln. Der chinesische Lachsproduzent Gansu Wenxiang Ecological Fishery Co. meldete laut dem jüngsten Finanzbericht des Unternehmens dank einer Wiedereröffnung des Catering-Sektors im Jahr 2021 eine deutliche Erholung der Einnahmen. Das im Nordwesten Chinas ansässige Unternehmen steigerte seinen Umsatz im Jahr 2021 um 338 Prozent im Vergleich zu 2020 und verbuchte einen Jahresgewinn von 15,4 Millionen CNY (2,25 Millionen USD, 2,1 Millionen EUR). Das 2011 gegründete Unternehmen verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von 3.000 Tonnen (MT) und profitiert von staatlichen Mitteln zur Bekämpfung der ländlichen Armut.

Eine andere Firma, Xinjiang Tianyun Organic Agriculture Co., die Regenbogenforellen züchtet, hatte 2021 ein „stark verbessertes“ Jahr, sagte der CEO des Unternehmens, Zhang Yuru, gegenüber SeafoodSource. Das Unternehmen habe von höheren Preisen profitiert, sagte Zhang.

Fan sagte, höhere Preise für importierten Lachs hätten den lokalen Aquakulturunternehmen geholfen, positive Ergebnisse zu erzielen.

„Wenn die Preise für importierten Lachs steigen, werden lokal gezüchtete Forellen einen Teil der importierten Lachsposition ersetzen“, sagte er. „Ein weiterer Grund ist, dass unsere Regierung im Jahr 2021 Beschränkungen für importierte Meeresfrüchte festgelegt hat, was den Forellenzüchtern vor Ort eine gute Gelegenheit bot.“

Anhaltende Sperrungen in chinesischen Städten haben in diesem Jahr zu einer düsteren Wirtschaftsprognose für Chinas Wirtschaft geführt. Im Mai senkte die Investmentbank Goldman Sachs ihre Prognose für Chinas BIP-Wachstum im Jahr 2022 von zuvor 4,5 Prozent auf 4 Prozent und ihre Prognose für das Wachstum im zweiten Quartal von einer früheren Prognose von 4 auf 1,5 Prozent im Jahresvergleich Prozent.

Im Jahr 2021 erreichte der Gesamtkonsum von Meeresfrüchten in China 68,8 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, aber von dieser Zahl gingen nur 29,6 Prozent auf den menschlichen Verzehr. Chinas Gesamtproduktion von Meeresfrüchten stieg mit 66,9 Millionen Tonnen im Jahresvergleich um 2,2 Prozent, die Aquakulturproduktion um 3,1 Prozent auf 53,8 Millionen Tonnen.